Nackenschmerzen
Nackenschmerzen sind stark in der gesamten Bevölkerung verbreitet, besonders bei Personen, die eine sitzende Tätigkeit ausüben. Woher diese Schmerzen kommen und was man dagegen tun kann lesen Sie hier.
Nackenschmerzen - das Wichtigste in Kürze
- Nackenschmerzen werden durch Verspannungen und Verkrampfungen in der Halsmuskulatur hervorgerufen. Dabei sind häufig auch angrenzende Muskeln, am Kopf oder im Schulterbereich betroffen.
- Durch die Verbindung der Halsmuskulatur mit dem Kopf kommt es häufig bei Nackenschmerzen zeitgleich zu Kopfschmerzen oder Migräne.
- Nackenschmerzen können durch Überlastung, Zugluft oder schlechte Haltung hervorgerufen werden, aber auch durch Krankheiten oder Unfälle.
- Meist verschwinden Nackenschmerzen schnell wieder, sollten sie jedoch über mehrere Wochen anhalten, so ist es ratsam einen Arzt aufzusuchen.
- Gegen kurz anhaltende Nackenschmerzen helfen Bewegung, Entspannungsübungen und die richtige Temperatur.
- Bei langanhaltenden oder auch chronischen Nackenschmerzen benötigt man professionelle Unterstützung (Massage, Akupunktur, Ergotherapie, Physiotherapie, …).
- Die Kosten für Behandlungen bei Nackenschmerzen trägt die Krankenkasse nur selten. Informieren Sie sich daher gründlich über Ihre Optionen, um die finanzielle Belastung der Behandlung minimal zu halten. Fragen Sie bei Ihrem Arzt und Ihrer Krankenversicherung nach und informieren Sie sich über die Möglichkeiten einer privaten Krankenversicherung.
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Inhaltsverzeichnis
Autor: Sebastian Arthofer, MSc BSc
Position: CDMO krankenversichern.at
Was versteht man unter Nackenschmerzen?
Nackenschmerzen entstehen durch Nackenverspannungen und Verkrampfungen der Halsmuskulatur. Dabei sind häufig nicht nur die Nackenmuskeln betroffen, sondern auch die angrenzenden Muskeln beim Hinterkopf und im Schulter- und Armbereich.
Bei Nackenschmerzen gibt es unterschiedliche Symptome, besonders häufig sind:
- Schmerzen beim Bewegen des Kopfes
- Kopfschmerzen
- Migräne
Nackenverspannungen können Nackenschmerzen hervorrufen, die wiederum häufig in Richtung des Kopfes ausstrahlen. Daher sind Nackenschmerzen und Kopfschmerzen oder Migräne häufig miteinander verbunden.
Es wichtig zu beachten, dass es verschiedene Arten von Nackenschmerzen gibt: Man unterscheidet zwischen unspezifischen und spezifischen Nackenschmerzen.
Unspezifische Nackenschmerzen | Spezifische Nackenschmerzen |
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Psychologische Psychotherapeuten haben ein Psychologiestudium abgeschlossen und darüber hinaus auch noch eine spezielle Ausbildung zum psychologischen Psychotherapeuten gemacht. | Der ärztliche Psychotherapeut hat hingegen ein Medizinstudium abgeschlossen und zusätzlich dazu die Facharztausbildung für Psychiatrie und Psychotherapie gemacht. |
Die Ursachen von Nackenschmerzen
Die Ursachen für Nackenschmerzen können sehr unterschiedlicher Herkunft sein. Man unterscheidet hier zwischen akuten und chronischen Nackenschmerzen.
Akute Nackenschmerzen vergehen nach wenigen Tagen wieder und sind meist harmlos. Sie sind deutlich häufiger als chronische Nackenschmerzen und treten besonders bei Personen auf, die:
- einer vorwiegend sitzenden Tätigkeit nachgehen
- den Kopf beim Schlafen schlecht lagern
- den Nacken einem kalten Luftzug aussetzen
- starker psychischer Belastung und Stress ausgesetzt sind
- den Körper überlasten durch ungewohnte Bewegungen
Hier kann auch ohne einen Arztbesuch Abhilfe geschaffen werden. (Mehr dazu finden Sie unter “die verschiedenen Therapiemethoden”.)
Sollten die Nackenschmerzen jedoch immer wieder auftreten, so ist es ratsam einen Arzt aufzusuchen.
Verschwinden die Nackenschmerzen nicht, so spricht man von chronischen Nackenschmerzen. Diese bestehen vorwiegend länger als zwölf Wochen und werden vorwiegend durch körperliche Abnutzungserscheinungen hervorgerufen. Beispielsweise kann die Ursache ein Bandscheibenvorfall oder Osteoporose sein. Hier ist es in jedem Fall nötig einen Arzt aufzusuchen, damit die Ursache der Nackenschmerzen festgestellt werden kann.
Unser Tipp
In manchen Fällen können Nackenschmerzen auch gefährlich werden. Treten Nackenschmerzen in Kombination mit starken Kopfschmerzen, Kribbeln, Taubheitsgefühlen, Fieber oder Übelkeit oder Erbrechen auf, so sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen!
Die Diagnose beim Arzt
Besuchen Sie einen Arzt, um die Ursache Ihrer Nackenschmerzen abzuklären, so wird dieser zunächst eine Diagnose stellen, bevor eine Therapiemethode gewählt wird. Bei der Diagnose wird zunächst ein Anamnese-Gespräch durchgeführt, darauf folgt dann eine körperliche Untersuchung.
Bei der körperlichen Untersuchung wird besonders auf die Beweglichkeit des Halses und Kopfes und etwaige Besonderheiten im Körperbau des Patienten geachtet. Teilweise kann es auch notwendig sein ein Röntgen, eine Magnetresonanztomografie (MRT) oder eine Computertomografie (CT) zu machen.
Ist die Diagnose abgeschlossen und eine Ursache für die Nackenschmerzen gefunden, so kann eine passende Therapiemethode ausgewählt werden.
Die verschiedenen Therapiemethoden
Je nach Ursache der Nackenschmerzen kann es sinnvoll sein, verschiedene Therapiemethoden anzuwenden. Bei akuten Nackenschmerzen gibt es verschiedene Hausmittel und Übungen, die Ihnen eine Erleichterung verschaffen können. Bei chronischen Nackenschmerzen oder regelmäßig wiederkehrenden Schmerzen ist häufig professionelle Hilfe gefragt.
Tipps für zu Hause
Sie haben zu Hause akute Nackenschmerzen und was tun Sie nun dagegen? Wir haben für Sie einige Optionen zusammengestellt:
Eine Art, die schmerzende Muskulatur zu lockern ist sie aktiv zu entspannen. Hierbei können verschiedene Entspannungsübungen helfen. Diese Übungen wirken sich nicht nur positiv auf den Körper aus, sondern helfen auch den Geist zur Ruhe zu bringen. Sie eignen sich daher besonders gut bei Nackenschmerzen mit psychischer Ursache.
Auch Sport kann bei Nackenverspannungen hilfreich sein. Durch die Bewegung entspannen sich die Muskeln und sie werden außerdem gestärkt, was erneuten Verspannungen vorbeugt.
Besonders wichtig ist es hier die Rückenmuskulatur zu stärken. Dafür kann beispielsweise beim Krafttraining ein Fokus auf diese Region gelegt werden. Es gibt jedoch auch sanfte Sportarten, wie Yoga, mit denen die Nackenmuskulatur bewegt und entspannt werden kann.
Je nach Ursache der Nackenschmerzen kann es hilfreich sein den Nacken zu wärmen oder zu kühlen. Ist eine Entzündung der Grund für die Schmerzen, so muss die Stelle gekühlt werden. Ist jedoch nur eine Muskelverspannung für die Schmerzen verantwortlich, so kann Wärme dabei helfen, die Muskeln zu lockern.
Soll die Stelle gekühlt werden, so verwendet man am besten Cool-Packs oder Ähnliches, jedoch sollten diese nicht in direkter Berührung mit der Haut kommen, da dies deutlich zu kalt ist. Hierbei kann es nützlich sein, das Cool-Pack in ein Handtuch oder Geschirrtuch einzuwickeln.
Um den Nacken zu wärmen, kann man einerseits ein Bad nehmen, es gibt jedoch auch Wärmepflaster oder wärmende Gels, die denselben Effekt haben und teilweise über Stunden wirken.
Wichtig ist es auch, die richtige Schlafposition zu wählen, um den Nacken in der Nacht zu schonen. Allgemein gilt hier zu beachten, dass der Nacken im Schlaf entspannt sein sollte und der Kopf möglichst gerade liegen sollte. Besonders gut eigen sich dafür Schlafpositionen am Rücken.
Dafür eignen sich unterstützend auch verschiedene Nackenkissen oder eine rückenschonende Matratze. Außerdem sollten Sie auch beim Schlafen auf Zugluft und Kälte achten. Diese sind ebenfalls häufige Auslöser für Nackenschmerzen.
Besonders bei einer Tätigkeit im Sitzen ist es wichtig eine ergonomische Sitzposition einzuhalten, um Verspannungen und Nackenschmerzen vorzubeugen. Dafür sind hochwertige Möbel sowie eine Anpassung an die jeweilige Person notwendig. Entstehen dennoch Nackenschmerzen, so sollten Sie Veränderungen vornehmen, um Ihrem Körper die Arbeit zu erleichtern.
Unser Tipp
Natürlich ist es auch möglich Schmerzmittel bei Nackenschmerzen zu nutzen. Hier müssen Sie jedoch vorsichtig vorgehen, da ein übermäßiger Konsum von Schmerzmitteln große Schäden anrichten kann. Sprechen Sie daher die Einnahme von Medikamenten zuerst mit Ihrem Arzt ab.
Arten von professioneller Hilfe
Professionelle Hilfe ist einerseits dann nötig, wenn die Nackenschmerzen nicht verschwinden wollen, oder, wenn diese von einer Krankheit oder einem Unfall verursacht worden sind.
Auch hier haben Sie verschiedene Möglichkeiten, um sich professionell helfen zu lassen:
- Massagen
- Ergotherapie
- Akupunktur
- psychologische Beratung
- Physiotherapie
- Chiropraktik
- Osteopathie
- …
Die Ursache Ihrer Nackenschmerzen entscheidet hierbei darüber, welche Methoden für Sie in Betracht kommen. Sind die Nackenschmerzen beispielsweise psychischen Ursprungs, so wird Ihnen vermutlich eine Psychotherapie helfen, Ihre Beschwerden loszuwerden. Werden die Schmerzen jedoch durch Verspannungen in Folge schlechter Körperhaltung hervorgerufen, so können Massagen, Physiotherapie und ähnliche körperbezogene Methoden besser helfen.
Welche Methode in Ihrem Fall am besten geeignet ist, sollten Sie mit Ihrem Arzt besprechen. Außerdem kann Ihr Arzt Ihnen dabei helfen, die Kosten für Ihre Behandlung in Grenzen zu halten. Denn es werden nicht alle Behandlungen bei Nackenschmerzen von der Krankenkasse bezahlt.
Sollten Sie Ihre Nackenschmerzen beispielsweise durch Akupunktur kurieren wollen, so wird Ihre Krankenkasse die Kosten vermutlich nicht übernehmen. Ähnliches gilt auch für Besuche beim Chiropraktiker, Masseur und Osteopathen. Sollten Sie mehrere dieser Besuche benötigen, so kann die Behandlung Ihrer Nackenschmerzen schnell kostspielig werden.
Sprechen Sie daher zunächst mit Ihrem Arzt und erkundigen Sie sich bei Ihrer Krankenkasse, welche Kosten der Behandlung von dieser übernommen werden. Zusätzlich besteht auch die Möglichkeit, eine private Krankenversicherung abzuschließen, die die gesamten Kosten Ihrer Behandlung tragen kann.
Sollten Sie noch keine solche Versicherung abgeschlossen haben, so sollten Sie sich in jedem Fall ein Bild über die Ihre Möglichkeiten verschaffen, mit einem Kostenvergleich für private Krankenversicherungen. Neben der Deckung von Behandlungskosten hat eine private Krankenversicherung auch den Vorteil, dass Sie sich Ihre Ärzte frei wählen können, ohne sich vor zusätzlichen Kosten fürchten zu müssen. Außerdem ermöglicht eine private Krankenversicherung auch kürzere Wartezeiten auf Arzttermine.
Unser Tipp
Es empfiehlt sich daher, sich bei Nackenschmerzen genau zu informieren, bevor eine Therapiemethode gewählt wird. Das sollte Sie jedoch nicht davon abhalten sich diese Hilfe zu suchen. Denn die Wahl Ihrer Behandlung bei Nackenschmerzen sollte genau auf Ihre Problematik abgestimmt werden, damit Sie die passende Unterstützung bekommen.
Zusammenfassung
Nackenschmerzen treten bei vielen Personen auf und können verschiedene Ursachen haben. Sie können dabei bereits allein durch kleine Übungen oder Veränderungen im Alltag wieder vergehen oder aber zu einem großen dauerhaften Problem werden. Je nachdem sind verschiedene Behandlungsmethoden notwendig, die auf die Ursache der Nackenschmerzen abgestimmt werden sollte.
Falls die Nackenschmerzen dauerhaft zum Problem werden, oder durch eine Krankheit oder Unfall verursacht wurden, so sollte man sich in professionelle Behandlung begeben. Die gewöhnlichen Hausmittel und Übungen helfen in diesen Fällen nicht mehr.
Achten Sie bei der in Inanspruchnahme von professioneller Unterstützung darauf, wer die Kosten dieser Behandlung trägt. Häufig ist hier der Fall, dass der Patient die Kosten zum Teil selbst oder ganz allein zu tragen hat. Eine Ausnahme dazu bilden Personen mit einer privaten Krankenversicherung, die die gesamten Kosten unterschiedlicher Behandlungen decken kann. Hier finden Sie unseren unabhängigen Vergleich von privaten Krankenversicherungen.
Häufig gestellte Fragen (FAQs) zu Nackenschmerzen
Was hilft schnell gegen Nackenschmerzen?
Bei Nackenschmerzen kann schnelle Abhilfe geschaffen werden, in dem man Bewegung macht oder Entspannungsübungen für den Nacken durchführt. Wichtig ist es dabei sanfte Bewegungen durchzuführen und die Muskeln dadurch langsam zu entspannen.
Wann sind Nackenschmerzen gefährlich?
In seltenen Fällen können Nackenschmerzen auch gefährlich werden. Sollten Sie diese kombiniert mit Erbrechen, Übelkeit, starken Kopfschmerzen, einem Kribbeln oder Taubheitsgefühl oder Fieber verspüren, so sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen.
Welche Ursachen können Nackenschmerzen haben?
Die Ursachen von Nackenschmerzen reichen von schlechter Haltung, Zugluft oder einer schlechten Schlafposition bis hin zu Unfällen oder Krankheiten, die diese hervorrufen können. Sollten Ihre Nackenschmerzen über mehrere Tage anhalten oder häufig wiederkehren, so sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen, um die genaue Ursache abzuklären.
Welche Symptome bei Nackenverspannungen?
Nackenverspannungen oder Nackenschmerzen können verschiedene Symptome haben. Besonders häufig treten Schmerzen im Nackenbereich und Kopfschmerzen sowie Migräne auf.
Wie schläft man am besten bei Nackenschmerzen?
Um den Nacken möglichst zu entspannen, sollte dieser beim Schlafen locker gelassen werden. Dafür eignen sich besonders Schlafpositionen am Rücken. Beim Schlafen am Bauch oder auf der Seite wird der Kopf meist gedreht, was Nackenschmerzen noch verschlimmern kann.
Wann sollte man bei Nackenschmerzen zum Arzt?
Ein Arzt sollte dann aufgesucht werden, wenn die Nackenschmerzen über mehrere Tage anhalten, immer wieder kehren oder zusammen mit Fieber, Erbrechen, Übelkeit, starken Kopfschmerzen oder einem Kribbeln oder Taubheitsgefühl auftreten.
Welche Hausmittel gibt es gegen Nackenschmerzen?
Auch Zuhause kann man viel gegen Nackenschmerzen tun. Gezielte Entspannungsübungen oder Bewegung kann dabei helfen, die Muskulatur zu entspannen. Außerdem kann der Nacken gekühlt oder gewärmt werden, um die Muskeln zu beruhigen.
Abgesehen davon können eine gute Schlafposition und ein ergonomischer Arbeitsplatz dazu beitragen, Nackenschmerzen vorzubeugen.
Wo kann man sich professionelle Hilfe bei Nackenschmerzen holen?
Sollten die Nackenschmerzen nicht verschwinden oder chronisch sein, so kann man bei einem Arztbesuch die Möglichkeiten zur professionellen Behandlung besprechen. Je nachdem welche Ursache die Schmerzen haben, kann ein Besuch beim Masseur, Osteopathen, Chiropraktiker, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Psychotherapeuten oder ähnlichem geschulten Personal helfen.