Umfrage zeigt: 9 von 10 wollen maximal 100 € zahlen – Private Krankenversicherung verliert Luxusimage

Zuletzt aktualisiert: 23.04.2025
Autor: Sebastian Arthofer, MSc

Wer bisher dachte, private Krankenversicherung sei ausschließlich eine teure Angelegenheit für Besserverdiener, wird überrascht sein: Eine aktuelle repräsentative Umfrage von krankenversichern.at, durchgeführt durch das Meinungsforschungsinstitut Appinio, zeigt klar: Fast neun von zehn Österreicher setzen ihr Limit bei maximal 100 € pro Monat – für viele liegt die Grenze sogar deutlich darunter.

Von Luxus scheint hier wenig übrig zu sein. 

Vielmehr hat sich private Vorsorge längst von einem Prestigeprodukt zur vernünftigen Alltagslösung entwickelt. 

Besonders auffällig: Selbst in gehobenen Einkommensklassen bleibt der Wunsch nach bezahlbaren Tarifen dominant – ein deutliches Zeichen, dass sich der Markt grundlegend verändert.

In diesem Artikel analysieren wir die Hintergründe dieser bemerkenswerten Entwicklung, zeigen auf, was das konkret für Versicherte bedeutet und erklären, warum die private Krankenversicherung bzw. Zusatzversicherung heute für fast alle leistbar ist.

Inhaltsverzeichnis

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick

Unsere Auswertung zeigt ein klares Bild: Die private Krankenversicherung wird in Österreich anders wahrgenommen, als viele denken. Hier sind die zentralen Ergebnisse aus der aktuellen Umfrage zusammengefasst:

  • 9 von 10 Befragten wollen maximal 100 € für eine private Krankenversicherung zahlen.
  • Fast 80 % würden sogar unter 70 € bleiben – vor allem in der Altersgruppe 25–44 Jahre.
  • Auch in Haushalten mit über 5.000 € Nettoeinkommen bleiben rund 90 % unter dieser Grenze.
  • Frauen sind insgesamt preisbewusster – bei Männern dominiert die Mitte (50–70 €).
  • Singles und Paare priorisieren Planbarkeit – Verheiratete investieren eher bewusst mehr.
  • Regionale Unterschiede sind klar erkennbar – doch überall verliert die PKV ihr Luxus-Image.

Ist privat versichern wirklich teuer? Mythos Luxus widerlegt

Privat versichert – das klingt für viele nach einem Premiumprodukt. Doch unsere Analyse zeigt: Die Realität ist bodenständig.

Statt mehreren hundert Euro im Monat bewegen sich viele Einstiegstarife heute bei rund 60 € – abhängig vom Alter und Leistungsumfang. Genau in diesem Bereich liegt auch die Zahlungsbereitschaft der Mehrheit: Fast 80 % aller Befragten wollen maximal 70 € monatlich zahlen.

Und was bekommt man heute für 60 € im Monat?

Kategorie Typische Ausgaben im Monat Gesamt
🎬 Streaming & Kommunikation Netflix (13,99 €), Spotify (10,99 €), Handyvertrag (ca. 25 €) ~50 €
☕ Lifestyle & Genuss 3x Coffee-to-go/Woche (ca. 36 €), 2x Lieferdienst (ca. 25 €) ~60 €
🏋️ Fitness & Selfcare Fitnessstudio (ca. 45 €), Supplements/Apps (ca. 20 €) ~65 €
✅ PKV-Basistarif Wahlarzt + Sonderklasse nach Unfall mit Option ~65 €
Umfragergebnis zeigt 8 von 10 Befragten wollen unter 70 €
📌 Fazit: Die private Krankenversicherung ist heute nicht teurer als ein moderner Lebensstil – aber sie bietet echte Sicherheit im Krankheitsfall.
„Private Absicherung ist kein Luxus mehr, sondern eine bewusste Entscheidung für Planbarkeit und Qualität – und das ab rund 2 € pro Tag.“
Sebastian Arthofer
COO

Was darf’s kosten? So unterscheidet sich die Zahlungsbereitschaft nach Netto-Haushaltseinkommen

Luxus? Von wegen. Die repräsentative Umfrage zeigt: Auch Menschen mit hohem Einkommen achten auf Leistbarkeit – besonders bei der privaten Krankenversicherung.

  • „Top-Earner“ (ab 5.000 € Haushaltsnettoeinkommen):
    • 65 % wollen weniger als 70 € pro Monat ausgeben
    • 25 % planen zwischen 70–100 €
    • Nur 10 % würden mehr als 100 € zahlen

    ➡️ Fazit: 9 von 10 bleiben unter der 100 €-Grenze – und entkräften damit das klassische Luxus-Klischee.

  • „Solide Mitte“ (2.000–5.000 €):
    • 80 % bis maximal 70 €
    • 13,5 % zwischen 70–100 €
    • Nur 6,5 % darüber
  • „Einsteiger-Haushalte“ (unter 2.000 €):
    • 86 % unter 70 €
    • 9,5 % bis 100 €
    • Nur 4,5 % würden über 100 € zahlen

Was bleibt: Leistbare private Gesundheitsvorsorge ist kein Randthema – sondern eine klare Erwartung in allen gesellschaftlichen Gruppen.

Privat versichern – aber wie viel? Frauen und Männer mit leicht unterschiedlichem Zugang

Ein Blick auf die Unterschiede zwischen den Geschlechtern zeigt: Auch wenn Männer und Frauen beim Preis leicht unterschiedlich ticken, sind sie sich in einem Punkt völlig einig – bei der Obergrenze.

  • 92,9 % der Frauen wollen maximal 100 € pro Monat zahlen – ein klares Signal für Leistbarkeit statt Luxus.
  • Bei den Männern sind es mit 90,1 % kaum weniger – selbst unter leistungsorientierten Befragten bleibt die Zahlungsbereitschaft realistisch.

Verheiratet, verliebt, versichert: Wer will wie viel zahlen?

Unsere Umfrage zeigt: Die Preisvorstellungen bei privater Krankenversicherung unterscheiden sich je nach Lebenssituation – und offenbaren dabei viel über Werte und Prioritäten.

  • 💡 Singles setzen auf Selbstbestimmung: Mit 84 % unter 70 € liegt diese Gruppe an der Spitze – ein Zeichen für Eigenverantwortung und persönliche Vorsorgeplanung, unabhängig von familiären Bindungen.
  • 🤝 Paare denken an gemeinsame Zukunft: 81 % der Menschen in einer festen Partnerschaft bleiben unter 70 €, 93 % unter 100 €. Für viele ist die private Vorsorge ein Teil der Lebensplanung zu zweit – pragmatisch, planbar, partnerschaftlich.
  • 👪 Verheiratete investieren bewusst mehr: Mit 12 % über 100 € zeigen Ehepaare und eingetragene Partnerschaften die höchste Bereitschaft für höhere Prämien. Der Grund liegt auf der Hand: Hier steht oft die Absicherung von Kindern oder die langfristige Gesundheitsplanung für die ganze Familie im Fokus.

Fazit: Private Krankenversicherung ist keine One-size-fits-all-Lösung – sie wird individuell bewertet, je nach Lebensentwurf. Und genau das macht sie so relevant.

Bundesländer im Vergleich: Wie unterschiedlich sind die Preisvorstellungen?

Steiermark & Kärnten: Wo Absicherung ein Wert ist

In kaum einer Region ist die Bereitschaft, für die eigene Gesundheit tiefer in die Tasche zu greifen, so ausgeprägt wie in der Steiermark und in Kärnten. Dort liegt der Anteil jener, die über 100 € pro Monat zahlen würden, bei jeweils 13,5 % – dem höchsten Wert im Bundesvergleich. Das zeigt: In diesen Regionen geht es nicht um Luxus, sondern um Sicherheit. Wer sich hier privat versichert, tut das bewusst – und ist bereit, dafür mehr auszugeben.

Wien: Preisbewusst trotz starker Infrastruktur

Wiener:innen haben Zugang zu einer besonders guten Wahlarzt-Infrastruktur – doch ihre Zahlungsbereitschaft bleibt moderat: Nur 9,5 % würden mehr als 100 € monatlich zahlen. Der Großteil bleibt klar unter dieser Grenze. Ein Zeichen dafür, dass selbst in einer modernen Großstadt mit vielen Optionen Transparenz, Preisbewusstsein und pragmatische Gesundheitsplanung dominieren.

Niederösterreich & Oberösterreich: Gesundheitsvorsorge mit Hausverstand

Mit rund 8 % über 100 € und mehr als 90 % unter dieser Grenze zeigen die Nieder- und Oberösterreicher:innen: Die private Krankenversicherung wird als wichtig, aber nicht elitär gesehen. Hier herrscht ein starker Fokus auf das, was wirklich Sinn macht – und das zu einem vertretbaren Preis. Für viele geht es um solide Versorgung, nicht um Exklusivität.

Regionale Unterschiede – ein gemeinsamer Trend

So unterschiedlich die Bundesländer auch ticken – eines ist klar: Das Image der privaten Krankenversicherung als Luxuslösung gehört der Vergangenheit an. In ganz Österreich überwiegt die rationale Haltung: Gute Versorgung darf etwas kosten, aber sie muss zur Lebensrealität passen.

3 praktische Tipps, wie man die passende private Krankenversicherung findet!

✅ Tipp 1: Setze dir ein realistisches Monatsbudget – und orientiere dich nicht am Luxus-Mythos

Viele glauben, eine private Krankenversicherung koste mehrere hundert Euro. Die Realität: Über 90 % der Befragten wollen unter 100 € monatlich ausgeben – und in vielen Altersgruppen starten solide Wahlarzttarife schon ab rund 60 €.

📌 Tipp: Starte mit einem Budgetrahmen (z. B. 50–70 €), den du bereit bist auszugeben – und vergleiche auf dieser Basis.

✅ Tipp 2: Berücksichtige deinen Lebensstil – nicht nur dein Alter

Ob du Single bist, in einer Partnerschaft lebst oder eine Familie planst – deine Lebenssituation beeinflusst, was du brauchst (z. B. stationäre Absicherung, Wahlarzt, Kinder mitversichern etc.).

📌 Tipp: Wähle nicht nur nach Preis, sondern überlege: Welche Leistungen brauchst du im Alltag wirklich? Lebensphase schlägt Pauschalpaket.

✅ Tipp 3: Mythos Luxus? Widerlegt – Gesundheit hat man nur einmal

Private Krankenversicherung ist längst kein Luxusprodukt mehr – das zeigen nicht nur unsere Umfragedaten, sondern auch ein Blick auf alltägliche Ausgaben: Für Streaming-Abos, Lieferdienste oder Fitness geben viele Haushalte jeden Monat 50–70 € aus – ohne lange zu überlegen.

📌 Tipp: Wer seine Gesundheit ähnlich wichtig nimmt wie Netflix & Co., erkennt schnell: Leistbare Absicherung ab rund 60 € ist keine Frage des Geldes, sondern der Prioritäten.

Fazit: Eine gute private Krankenversicherung beginnt nicht bei der teuersten Police – sondern bei einem klaren Verständnis deiner Lebenslage, deiner Erwartungen und deines Budgets. Wer diese Punkte berücksichtigt, trifft langfristig die bessere Wahl.

Fazit & Ausblick auf unseren PKV-Index 2025

Unsere Umfrage zeigt klar: Die private Krankenversicherung ist in Österreich längst kein Prestigeprodukt mehr, sondern eine bewusst gewählte Gesundheitsabsicherung – quer durch alle Lebenslagen.

Doch welche Anbieter erfüllen diese Erwartungen wirklich?

In den kommenden Wochen veröffentlichen wir den ersten umfassenden PKV-Index – ein datenbasiertes Ranking, das Tarife, Leistungstiefe und Preis-Leistungs-Verhältnis systematisch bewertet. Grundlage sind unsere exklusiven Umfragedaten zur Zahlungsbereitschaft – kombiniert mit aktuellen Tarifangeboten führender Versicherungen sowie 3 weiteren Scoring-Kategorien.

Mit diesem Index wollen wir mehr Transparenz schaffen – und dir helfen, die beste Versicherung für deine Lebensrealität zu finden.

Sebastian Arthofer
Sebastian Arthofer, MSc

Sebastian Arthofer, MSc ist Experte auf dem Gebiet der privaten Krankenversicherungen für Österreich. Er engagiert sich dafür, Klarheit im Versicherungsbereich zu schaffen, damit die Kunden vollumfängliche die beste Information zur privaten Krankenversicherung erhalten. Weitere Infos zu Sebastian finden Sie auf unserer Autorenseite.